Im DSM-IV wie im ICD 10 gehört die autistische Störung in den Bereich der tiefgreifenden Entwicklungsstörung. Nach ICD 10 (F84.0) ist die Diagnose
frühkindlicher Autismus zu stellen, wenn eine abnorme oder beeinträchtigte Entwicklung vor dem 3. Lebensjahr manifest ist, sowie eine gestörte
Funktionsfähigkeit in nachfolgenden Bereichen nachweisbar ist:
· soziale Interaktion
· Kommunikation
· eingeschränktes repetitives (sich wiederholendes) Verhalten
Einschränkungen in der sozialen Interaktion bedeutet, dass die Kinder scheinbar kein Interesse an ihrer Umwelt entwickeln, gleichzeitig auf
Veränderungen in ihrer Umwelt panisch reagieren können. Das Zusammensein mit anderen Menschen scheint ihnen nicht wichtig zu sein. Das
Interesse an gemeinsamen Handlungen, z.B. dem Spiel, ist oft nicht zu erkennen.
Kommunikationsstörungen können sich z.B. in der Alalie – Unfähigkeit artikuliert zu sprechen – oder Echolalie – ständige Wiederholung einzelner
Wörter oder Sätze - darstellen. Auch die unmodulierte Sprache, oder die überhöht, gestelzt klingende Sprache gehören zu den
Kommunikationsstörungen bis hin zum totalen Ausbleiben der Sprache. Kommunikation umfasst aber nicht nur die Fähigkeit sich zu äußern,
sondern auch die Motivation zu kommunizieren.
Eingeschränktes repetitives (sich wiederholendes) Verhalten kann in vielen Bereichen beobachtet werden. Z.B. kann das besondere Interesse
an rieselndem Sand oder Fusseln, oder das Umgießen von Wasser, das Kind stundenlang begeistern. Gegenstände oder Spielzeuge werden nach
immer gleichen „Regeln“ aufgestellt (zweckentfremdet). Das Kind spielt im eigentlichen Sinne nicht.