Genetische/ hirnorganische Faktoren von ASS

Genetische Faktoren

In Familienstudien konnte die das Auftreten von Autismus bei Geschwistern Autistischer Menschen mit ~ 3% (60-100 Mal häufiger als in der

Durchschnitts-bevölkerung) nachgewiesen werden. Bei Zwillingsstudien liegt die Übereinstimmungsrate für Autismus 36-96% bei Monozygoten–

Zwillingen, 0-23% bei Dizygoten–Zwillingen

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Biochemische Faktoren

Obwohl die Befunde nach Remschmidt (2000) unheitlich und schwer zu bewerten sind, weist er auf Studien von Gilberg (1990) hin, der bei

autistischen Kindern Abweichungen im Adrenalin-, Dopamin- und Noradrenalinspiegel festgestellt hat. Beobachtet wurde in diesem

Zusammenhang auch eine Erhöhung bestimmter Endorphine die mit der verminderten Schmerzempfindlichkeit von Autisten in Verbindung

gebracht wird. Remschmidt (2000) hält eine Beteiligung des Dopaminstoffwechsels bei der autistischen Störung für naheliegend, was sich aus der

dämpfenden und beruhigenden Wirksamkeit von Neuroleptika bei dem Syndrom ergibt. Nach Studien von Proustka (1998) weisen 60% der Kinder

mit frühkindlichem Autismus einen erhöhten Seretoninspiegel auf. Was diese Besonderheit auslöst ist bis heute ungeklärt. Hahn und Neubauer

konstatieren: „die Ursachen für Erkrankungen mit Autismus sind heterogen und ganz überwiegend genetischer Natur“. (Internetartikel 12.12.04)

Die Entstehung von Autismus durch "Stoffwechselveränderungen"  konnte nicht  bewiesen werden, oder sind nachweislich falsch. (ebd.)

Testosteron:

Höhere Konzentrationen im Fruchtwasser bewirken, dass diese Kinder  größere Probleme hätten, sich in neue soziale Gruppen einzufügen".

Kinder mit hohen Werten des männlichen Hormons erwiesen sich weniger neugierig als andere Probanden. Obwohl diese Kinder nicht als

Autisten einzustufen seien, legten die Ergebnisse der Studie einen Zusammenhang zwischen Testosteron bei Föten und autistischen Zügen

nahe, hieß es. (Baron-Cohen auf dem Jahrestreffen der British Psychological Assc.)

Spiegelneurone:

Seit Anfang der Neunziger- Jahre ist bekannt, dass es solche Zellen gibt. Anfangs vermutete man sie nur in einzelnen Hirnregionen.In Versuchen

zur Empathie konnte man in der Normalbevölkerung unter dem MRT im Bereich der Amygdala starke Neuronenaktivität nachweisen. Die

Messergebnisse von Menschen mit ASS sahen deutlich anders aus. Die neuronale Aktivität war in Hirnbereichen zu finden, in denen erlerntes

Wissen verortet wird. Neuere Forschungen zeigen, dass sich nicht nur Emotionen, sondern auch Ekel, Angst und Zorn im Gehirn des Gegenübers

widerspiegeln. Viele Forscher glauben, dass auf den Spiegelneuronen die Verbundenheit zwischen den Menschen beruhe.

Laut Tanja Singer gibt es ein weitverzweigtes Spiegelsystem im Kopf. Christian Keysers (unser empathisches Gehirn) beschreibt, dass auch

Autisten diese Spiegelung haben das  im Grunde ziemlich normal funktioniert. Es kommt aber manchmal zu Verzögerungen und schwächerer

Spiegelung, als sei der Spiegel beschlagen. Diese Probleme träten häufig in der Jugend auf und bessern sich mit dem Alter. Fatalerweise ist die

frühe Jugend entscheidend für die Hirnreifung, also der Vernetzung des Gehirns.

 

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